Zum Postmarathon

Manchmal schreibst du. Geschichten, Fragmente, ein paar Zeilen, die nie jemand sehen wird. Deine Notizbücher sind voll mit Sätzen, die du nachts im Dunkeln zu Papier bringst, Wörter, die oft viel mehr über dich verraten, als du zugeben würdest. Du schreibst über das, was du dir nicht zu sagen traust: die Angst, dass du niemals aus dieser Unsichtbarkeit herauskommst, dass du immer die sein wirst, die alles hinterfragt und alles spürt, aber nichts wirklich wagt. Du hast eine Abneigung gegen alles, was kitschig oder übertrieben ist, aber insgeheim sehnst du dich nach genau diesen großen, verrückten Momenten, die man nur aus Filmen kennt. Die Vorstellung, dass da draußen mehr für dich wartet, als diese Routine, die immer gleichen Blicke, das immer gleiche Nicken. Doch wenn du ehrlich bist, hast du auch Angst vor all dem Neuen, davor, wirklich gesehen zu werden und sich öffnen zu müssen. Und doch bist du loyal, wenn dich jemand wirklich braucht, dann bleibst du, bis die anderen längst gegangen sind. Die wenigen, die dich wirklich kennen, schätzen genau das an dir: deinen messerscharfen Humor, deinen wachen Blick und die Fähigkeit, genau dann ein Lächeln zu zeigen, wenn jemand es am meisten braucht – auch wenn es nicht immer das eigene ist.

Als Prinzessin geboren zu sein ist wohl wirklich was besonderes. Aber Veerle hatte sich nie als etwas Besseres gefühlt, denn an sich war sie eigentlich immer sehr anpassungsfähig und konnte sich auch mit Kindern anfreunden, die eben in einer anderen Schicht waren. Irgendwann aber war es einfach nicht mehr möglich mit jedem befreundet zu sein. Sie ist im Lauf der Jahre immer erwachsener geworden und passt sich immer an, auch was ihren Kleidungsstil angeht. An sich ist sie Jemand, der mit Gefühlen nur schwierig umgehen kann und manchmal auch etwas steif wirkt. Aber momentan ist sie unglücklich verliebt in Jemanden, den sie nie haben kann und darf. Was daraus wirklich wird bleibt abzuwarten. Aber sie ist sowieso völlig mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und ihrem Studium beschäftigt, da ist einfach kein Platz für eine Beziehung, auch wenn sie gerne eine hätte.

Violet ist ein Mensch, der sehr viel Leid in seinem Leben erfahren hat. Die Tatsache, dass ihre Eltern sich nicht wirklich was leisten können und ihr nicht jeden Wunsch von den Lippen lesen können. Ihre Schwester hat ein Stipendium bekommen, und das ist auch ihr Traum. Dass sie eine Möglichkeit hat ihre Wünsche zu verwirklichen, ein Fernstudium zu machen. Manchmal wünscht sie sich auch aus Esperance zu verschwinden und ein komplett neues Leben aufzubauen. Denn das Mobbing in der Schule ist unerträglich. Und ihre Noten sind auch nicht die Besten, nicht so wie bei ihrer Schwester. Denn die Schule leidet auch darunter, was sie tagtäglich erlebt. Immer dem Gespött ausgesetzt zu sein ist auf Dauer auch nicht sonderlich gesund, und sie sinkt immer tiefer den Abgrund hinunter. Keine Möglichkeit zu atmen oder zu entkommen.

Du gehst oft durch die Straßen der Stadt, beobachtest die Menschen, die scheinbar alle ihren Platz gefunden haben. Du fragst dich, warum es dir so viel schwerer fällt, dich zugehörig zu fühlen. Vielleicht liegt es an der Anonymität, die dich ständig umgibt. Hier kennt niemand deine Geschichte, deine Ängste, deine Hoffnungen. Du bist nur eine weitere Studentin, die sich mit den Herausforderungen des Lebens herumschlägt. Und trotzdem gibt es diese Momente, in denen du dich verliest – in der Menge, in den Gesprächen, die an dir vorbeiziehen, in den Eindrücken der Stadt. Dann fragst du dich, ob du irgendwann nicht nur in der Stadt, sondern auch in dir selbst einen Platz finden wirst. Manchmal sitzt du alleine in deinem kleinen Zimmer und denkst daran, wie es früher war. An die Gespräche mit Freunden, an das Gefühl, wirklich zu Hause zu sein. Doch der Gedanke, zu dem Leben in der Kleinstadt zurückzukehren, ist längst verblasst. Du weißt, dass du weiterziehen musst, um wirklich zu verstehen, wer du bist und was du im Leben willst. Doch diese Erkenntnis bringt dich nicht weiter, sondern lässt dich nur tiefer in deiner Einsamkeit zurück. Du musst lernen, deinen eigenen Weg zu finden, auch wenn es bedeutet, dass du dich manchmal verloren fühlst.

Vittoria Adelina Cattaneo, geborene Barone, hat in ihrem Leben bereits einige Schicksalsschläge erleben müssen: sie verlor ihren Ehemann Edoardo vor elf Jahren bei einer Schießerei der Camorra. Die Ehe der beiden hatte bereits seit Jahren gekriselt – eigentlich waren sie nur noch für ihren Sohn Elio zusammen geblieben – doch der Tod ihres Mannes hatte Vittoria dennoch den Boden unter den Füßen weggezogen. Als kurz darauf auch noch Aristide – der Mann, zu welchem Vittoria seit ihrer Jugend komplizierte romantische Gefühle verbanden – verhaftet wurde, weil man ihm eine Verbindung zur Camorra und der Ermordung von Edoardo vorwarf, zerbrach Toris Leben nur noch mehr. Seither versucht die Witwe, irgendwie weiter zu machen – eine gute Mutter war sie dabei nicht immer, liebt ihren Sohn jedoch mehr als alles andere auf der Welt.

Vivianna Benedetti wurde eigentlich vor 28 Jahren unter einem anderen Namen geboren und hatte lange Zeit große Schwierigkeiten sich an den neuen Namen zu gewöhnen. Mittlerweile hört sie auf Viv oder Vivianna, als hätte sie nie einen anderen Namen gehabt. Geboren und aufgewachsen in Puerto Rico kann man ihr das feurige Temperament, das sie umgibt, nicht abstreiten. Sie lebt für das, was sie tut und kann, trotz des großen Geheimnisses, das sie mit sich trägt, auch nicht damit aufhören, die Welt durch ihre Kamera zu sehen. Und die Bilder, die sie einfängt, können hohen Wert erzielen, denn als Pressefotografin sind des vor allem auch die Skandale, denen sie hinterherjagt. Vielleicht hat ihre Vergangenheit auch damit zu tun, dass sie nach Gerechtigkeit sucht und jegliche problematischen Dinge auf der Kamera festhält. Manchmal sieht die Welt für sie durch ihr Objektiv auch so viel spannender aus, als sie es in echt ist. Was vielleicht vor allem daran liegt, dass Vivianna nicht viele Freunde oder Bekanntschaften um sich hat. Mit äußerster Vorsicht muss sie sich die Menschen in ihrem Leben aussuchen, denn sobald sie den falschen Menschen an sich heranlässt, könnte das tödlich für sie Enden. Seit nun mehr 10 Jahren befindet sich Vivianna im Zeugenschutzprogramm, da sie Zeuge eines Verbrechens wurde, welches sie viel lieber vergessen möchte. Stattdessen hat sie als Zeugin alles in ihrem alten Leben stehen und liegen lassen müssen, um nach Italien zu gehen, wo man ihr das Leben der Vivianna Benedetti ermöglicht hat. Manchmal, wenn sie sich sehr allein und einsam fühlt, dann sehnt sie sich nach ihrer Heimat und ihrer Familie, nach Beständigkeit und Liebe. Denn auch die Liebe ist in ihrem Leben sehr rar gesäht. Jemanden als Freundschaft an sich heranzulassen ist für sie schon schwer und gefährlich, aber jemanden körperlich nahe an sie heranzulassen fast unmöglich.

Vivienne hat dich schon lange niemand mehr genannt, die letzten zehn Jahre hast du eigentlich nur das gesinge der Menschen gehört die dich Vivi gerufen haben. Vivi, dass ist alles was du noch bist, eine Figur für die Öffentlichkeit nicht mehr und nicht weniger, du hast dich verloren in der ganzen Öffentlichkeit, hast vergessen wer du wirklich bist und hast dich von den ganzen negativen Sachen beeinflussen lassen. Eigentlich bist du ein Star ein richtiges Popsternchen du schreibst Lieder die andere bewegen, Liebesbriefe an deine erste große Liebe. Doch das ist ein Geheimnis, dass du das machst. Alle denken es sind nur schöne Lieder doch es sind Briefe zwischen euch, denn er antwortet dir genauso wie du ihm. Es ist euer Ding auch wenn ihr euch seitdem ihr 16 wart nicht mehr wirklich gesehen hat. Doch du denkst das er der einzige ist, der dich versteht, du hast das Gefühl das er dich sieht so wie du bist und nicht wie die Medien dich darstellen. Doch gleichzeitig Dated er aktuell auch jemanden. Du bist alleine, was vor allem daran liegt das du mit niemanden zusammen sein willst. Du hast dich entfernt von der Öffentlichkeit bist einfach verschwunden und niemand weiß wo du bist außer deine engsten Freunde. Für deine Fans bist du verschwunden, weil du es nicht mehr aushalten konntest, die schlechte Publicity, die miesen Kommentare, sie haben dich zerstört und du bist mit den Nerven einfach am Ende.