frei Und jetzt – jetzt wohnen wir beide wieder in der gleichen Stadt. Vielleicht sogar in der gleichen Nachbarschaft. Und immer wieder, wenn wir uns begegnen, spüre ich diesen Funken. Er ist immer noch da, wie damals. Doch irgendwie scheint es nie der richtige Moment zu sein, oder? Vielleicht hast du dir damals eine Beziehung gesucht, vielleicht war ich derjenige, der damals schon mit jemandem verlobt war, und das war der letzte Stand, den wir hatten. Und genau das hat dafür gesorgt, dass wir so lange nichts mehr miteinander zu tun hatten, als ob das Band, das uns verbunden hat, plötzlich zu stark wurde, um weiter daran zu ziehen.
Ich frage mich, ob wir es dieses Mal endlich anders machen könnten. Jetzt, da die Dinge sich verändert haben und wir uns vielleicht die Chance geben könnten, mehr zu sein. Aber ich weiß auch, dass es nicht so einfach ist, wie es sich vielleicht anfühlt. Die Umstände sind immer noch nicht perfekt, und wir haben beide unsere eigenen Ängste und Zweifel. Vielleicht ist es nicht mehr nur die Sommerromanze von damals, sondern etwas anderes, etwas, das die Jahre überdauert hat. Aber willst du wirklich, dass es jetzt mehr wird? Oder willst du die Freundschaft nicht gefährden, weil wir beide wissen, wie gut es uns damals miteinander ging?

vergeben Du hast immer nach dem nächsten Moment gesucht. Du bist durch die Welt gereist, hast Städte und unbekannte Orte erkundet, hast Momente eingefangen, die andere vielleicht nie bemerkt hätten. Deine Kamera war stets an deiner Seite, dein Blick auf die Welt, aber nie wirklich dein Platz in ihr. Immer wieder kam der Moment, an dem du zurückgekehrt bist. Zuerst wusstest du nicht, warum. Dann hast du verstanden, dass die Antworten nicht in fernen Städten zu finden sind, sondern hier, bei den Menschen, die dich kannten, die etwas in dir sahen, das du selbst nie wirklich wahrgenommen hast.
Jetzt bist du zurück, in der Stadt, in der alles begann, aber irgendwie fühlt sich alles anders an. Du hast dein Fotostudio eröffnet – „Frame & Focus“. Ein Ort, an dem du die Geschichten anderer erzählen kannst. Doch irgendwie hoffst du auch, deine eigene Geschichte zu finden. Vielleicht warst du immer der Beobachter, der die Dinge einfängt, aber nie wirklich selbst im Mittelpunkt stand. Vielleicht warst du immer zu beschäftigt, die Welt um dich herum zu dokumentieren, um dich selbst wirklich zu erleben. Und jetzt – mit Anfang 30 – fragst du dich, was du wirklich willst.
Du hast nie lange an einem Ort verweilt, nie an einer Beziehung festgehalten, nie das Gefühl gehabt, dass etwas wirklich von Dauer sein sollte. Doch je mehr du darüber nachdenkst, desto mehr merkst du, dass du an etwas festhalten willst. An etwas, das vielleicht nie wirklich losgelassen wurde. Es gibt diesen Funken zwischen euch, den du immer gespürt hast, auch jetzt noch. Es ist nicht, dass du es nie bemerkt hast – du hast es immer bemerkt. Vielleicht hast du dich nie wirklich getraut, etwas daraus zu machen. Vielleicht hast du dich immer vor dem, was da ist, zurückgehalten.
Aber jetzt, in diesem Moment, fragst du dich, ob du endlich bereit bist, den Blick von der Kamera abzuwenden und zu sehen, was wirklich vor dir liegt. Vielleicht ist dieser Moment der richtige. Vielleicht nicht. Aber irgendwie weißt du, dass es etwas gibt, das du nicht länger übersehen kannst.